stadtwaldhonig | Honigmanufaktur & Imkerei in Krefeld-Verberg
Unsere Bienenhaltung
Es gibt viele Möglichkeiten wie ein Imker Bienen halten kann. Diese verschiedenen Arten der Bienenhaltung nennt man Betriebsweise. In der Imkerei gibt es unzählige verschiedene Betriebsweisen und jeder pocht natürlich darauf, dass seine Betriebsweise die Beste ist. Es gibt bei verschiedenen Aspekten der Betriebsweise regelrechte „Glaubenskriege“.
Meine Betriebsweise besteht aus einigen Säulen, die den Grundstein für meine Imkerei legen. Bei vielen anderen Aspekten erlaube ich es mir jedoch zu experimentieren und Dinge auszuprobieren, denn nur dann kann man auch mitreden …
Holz oder Kunststoff?
Das ist eine wesentliche Frage, denn es gibt verschiedene Arten von „Bienenwohnungen“, den sogenannte Beuten. Ich habe mich für Holzbeuten entschieden. Ich finde es irgendwie komisch, Bienen die seit Millionen Jahre in hohlen Baumstämmen leben, in einer Styroporkiste zu halten. Meine Holzbeuten werden auch nicht mit schicker Farbe gestrichen, sondern bleiben unbehandelt und natürlich.
Zander ist nicht nur ein Fisch
In der Imkerei gibt es das sogenannte Rähmchenmaß. Das Rähmchenmaß legt die Größe der Bienenwaben in der Beute fest. Hier gibt es unzählige verschiedene Größen und auch Formen. In unserer Region sind die Maße Deutsch Normal, Dadant und Zander am stärksten verbreitet. Für welches Maß man sich entscheidet hängt von einigen Faktoren ab wie bspw. Verbreitung in der Region, ob ich Holz- oder Styroporbeuten nutze oder mit wie vielen Bruträumen ich imkern möchte. Da ein weiteres Hobby von mir das Angeln ist, bin ich schnell bei Zander gelandet 😉
Anzahl der Bruträume
Hier experimentiere ich in meiner Imkerei derzeit noch etwas. Ein Brutraum ist der Platz den der Imker einem Bienenvolk für die „Kinderstube“ gibt, also den Raum in dem die Königin Eier legen darf. Bei dem Rähmchenmaß Zander sind dies in der Regel 2 Bruträume. In diesem Jahr habe ich den Großteil meiner Völker allerdings auf einem Brutraum geführt. Dies hat zur Folge, dass die Brut kompakter sitzt und viel Platz in dem einem Brutraum beansprucht, so dass die Bienen den gesammelt Honig zwangsläufig nicht mehr dort einlagern können, sondern diesen direkt in den sogenannten Honigraum bringen müssen.
Absperrgitter: Ja oder Nein?
Ein Absperrgitter ist ein Gitter dass zwischen dem Brutraum-/räume und dem Honigraum eingelegt wird. Das Gitter ist so bemessen, dass Arbeitsbienen durchschlüpfen können, aber die größere Bienenkönigin nicht. So separiere ich die Bruträume von den Honigräumen und kann damit sicherstellen, dass ausschließlich Honig in die Honigräume eingelagert wird. Dies erleichtert mir die Arbeit bei der Honigernte und es kann zu keiner Durchmischen von Honig und Bienenbrut kommen. Ich empfinde dies auch hygienischer.
Welche Bienenrasse?
Dies ist momentan auch noch ein Bereich in dem ich experimentiere. Ich habe ca. 50 % Buckfastvölker und ca. 50 % Reinzucht-Carnicavölker. Bei meinen Bienen sind Sanftmut, Schwarmträgheit, Varroatoleranz und Honigertrag wichtige Selektionskriterien. Ich versuche anhand dieser Kriterien die für mich ideale Biene zu entwickeln mit der es auch Spaß macht zu arbeiten.
Varroabehandlung und Medikamenteneinsatz
In den 70er Jahren wurde aus Asien die Varroamilbe nach Deutschland eingeschleppt. Dieser Parasit befällt die Bienen und saugt sowohl bei erwachsenen Bienen also auch bei Bienenlarven die Hämolymphe aus. Dies alleine schwächt die Bienen schon extrem und sorgt zudem auch noch dafür, dass Viren übertragen werden. Unsere Honigbiene kann noch nicht selber mit diesem Parasit umgehen, so dass ich hier meine Bienen unterstützen muss.
Bei der Behandlung gegen die Varroamilbe verzichte ich in meiner Imkerei gänzlich auf Medikamente. In erster Linie senke ich die Anzahl der Varroen durch biologische Bekämpfungsmittel. Dazu zählt das regelmäßige entfernen von Bienenbrut und somit auch von Varroamilben, da diese sich in der Bienenbrut vermehren.
Sollten diese Maßnahmen nicht ausreichen, wende ich organische Säuren an. Je nach Jahreszeit, Situation und anderen Einflüssen, greife ich auf Milch-, Ameisen- oder Oxalsäure zurück. Die Behandlung findet immer erst nach der letzten Honigernte statt. Diese drei Säuren oder ihre Salze kommen natürlicherweise im Stoffwechsel von Pflanzen und Tieren vor und sogar in manchen Honigsorten.
Hast du noch weitere Fragen zu meiner Imkerei dann schreib mir gerne über mein Kontaktformular.