Bienenschwarm in Krefeld

Du hast an bei dir einen Bienenschwarm entdeckt?
Kein Problem! Die Schwarmfänger des Krefelder Imkervereins fangen den Bienenschwarm bei dir ein.

Wissenswertes über einen Bienenschwarm

Wie entsteht ein Bienenschwarm?

In den Monaten Mai und Juni ist der Höhepunkt der sogenannten „Schwarmzeit“. In dieser Zeit hat ein Bienenvolk den größten Bestand an Bienen und auch Nektar und Pollen gibt es in dieser Zeit im Überfluss. Diesen Umstand nutzen die Bienen um ihren natürlichen Vermehrungstrieb nachzukommen.

Die Bienen legen sogenannte Schwarmzellen an. Das sind besondere Zellen, in denen ausschließlich Bienenköniginnen aufgezogen werden. Dies Zelle sind um ein vielfaches größer als die „normalen“ Zellen und werden von die Bienen in einer Art Tropfenform gebaut. Sobald die „alte“ Bienenkönigen ein Ei in diese Zellen legt, reden die Imker davon dass das Bienenvolk in „Schwarmstimmung“ ist. Dann ist größte Eile geboten den Auszug des Bienenvolkes noch zu verhindern.

Die aus den Eier schlüpfenden Larven werden dann ausschließlich mit dem sogenannten Gelée Royale gefüttert. Allein durch diese Futtergabe entscheidet das Bienenvolk ob aus dieser weiblichen Larve eine Arbeitsbiene oder eine Königin wird. Verrückt!

Am neunten Tag nach der Eiablage werden diese Schwarmzellen von den Bienen verdeckelt. Dies bedeutet dass die Zelle mit einem Wachsdeckel verschlossen wird und die Larve sich in den nächsten 8 Tagen zu einer Königin entwickelt. Bereits zu diesem Zeitpunkt verlässt ein Teil des Bienenvolkes urplötzlich mit der „alten“ Königin den Bienenstock. Mehrere Tausende Bienen schwärmen aus und versammeln sich in der Regel nicht weit vom alten Bienenstock bspw. in Bäumen oder Büschen und bilden dort einen Bienentraube. Ein echtes Naturschauspiel!

Aus der Bienentraube heraus, werden durch Spurbiene, neue Behausungen ausgekundschaftet. Nach den Erkundungen kehren die Spurbienen zu ihrem Schwarm zurück und führen auf der Oberfläche der Schwarmtraube den Schwänzeltanz auf. Mit dieser Kommunikationsform werden die Informationen zur möglichen neuen Behausung weitergegeben. Forschungen haben ergeben, dass die Entscheidung für eine neue Behausung dann gefallen ist, sobald mindestens 15 Spurbienen dem Bienenstaat die gleichen Informationen mitteilen. Ihnen folgt daraufhin das ganze Bienenvolk in die neue Behausung.

Wer einen Bienenschwarm mal live erlebet hat ist von diesem Naturschauspiel fasziniert. Auch mich begeistert es jedes mal wenn ich zu einem Schwarm gerufen werden und mir diese Spektakel ansehen kann.

Warum verhindern viele Imker einen Schwarm?

Das Schwärmen ist zwar der natürliche Vermehrungstrieb der Bienen, doch viele Imker (ich selber auch) unterdrücken den Schwarmtrieb. Zum einen macht ein Schwarm immer zusätzliche Arbeit – er muss festgestellt, gesucht, eingefangen und neu einlogiert werden. Da ist man je nach Schwarm schon mal ein paar Stunden beschäftigt. Zum anderen ist ein Schwarm nicht wirtschaftlich. Die Haupthonigernte fällt genau in die Schwarmzeit. So verliert der Imker zum einen die Hälfte seiner Bienen und zum anderen einen erheblichen Honigertrag. Denn bevor es für die Bienen auf die große Reise geht, futtern sie sich einiges an Honig an – denn wer weiß, wann es wieder etwas zum Essen gibt. Der Schwarm hat in den nächsten Wochen andere Dinge zu tun als groß Honig zu sammeln und in dem zurückgelassenen Volk sind auf einen Schlag nur noch die Hälfte der Bienen da die Honig sammeln können.

Wie wird ein Bienenschwarm verhindert?

Es gib sehr viele Möglichkeiten einen Bienenschwarm zu verhindern. Ich persönliche setze in erster Linie auf vorbeugende Maßnahmen. Dazu zählen bspw. gute Königinnen die generell schwarmträge sind. Der Schwarmtrieb ist genetisch vererbbar. Dies bedeutet, dass bei Königinnen die durch einen Schwarm erzeugt worden sind, die Wahrscheinlichkeit eines erneuten Schwarms sehr hoch ist. Daher vermehre ich meine Königinnen ausschließlich von schwarmträgen Bienenköniginnen.

Eine weitere Methode die ich praktiziere ist es den Bienen regelmäßig etwas zu klauen und sie dadurch zu beschäftigen. Wenn in der Spitzenzeit alles im Überfluss vorhanden ist, dann entnehme ich den Bienenvölkern regelmäßig Bienenbrut oder Pollen und ersetze dies durch Mittelwände oder leer Rähmchen. Dies nennt der Imker auch „schröpfen“. Die geschröpften Waben verwende ich dann wieder um gezielt neue Bienenvölker, sogenannte Ableger, zu erstellen.

Schwärme im Bürgerlichen Gesetzbuch

Bienenschwärme besitzen sogar ihre eigenen Paragraphen im BGB. In den Paragraphen 961 – 964 ist bspw. das Eigentum an Bienenschwärmen oder auch das Verfolgungsrecht geregelt.

Wie ein Bienenschwarm aussehen kann, zeigt dieses kurze Video eines Imkerkollegens aus Österreich.